Wie wirkt sich New Work auf unseren Arbeitsalltag aus?

Die Digitalisierung hat zu tiefgreifenden Veränderungen in der Arbeitswelt geführt. Ob Produktion, Handelsunternehmen, Banken und Versicherungen oder Verlagshäuser – alle diese Unternehmen müssen sich dem Wandel stellen. IT-Unternehmen wie Adacor sind im besonderen Maße von den Veränderungen betroffen. Agiles Arbeiten und rasante Innovationszyklen fordern Mitarbeitende und Führungskräfte täglich aufs Neue heraus. Unser Artikel zeigt, wie der Weg zur „guten Arbeit“ gelingen kann.

„Mit Müßiggang und Spaß darf man die Frage nach dem Sinn von Arbeit nicht verwechseln. Es geht vielmehr darum herauszufinden, wie man arbeiten möchte und was einen wirklich erfüllt.“
Christoph Magnussen, Unternehmer und Key-Note-Sprecher

Jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer starten mit anderen Erwartungen ins Berufsleben, als es die Generationen vor ihnen getan haben. Prof. Dr. Christian Scholz forscht am Lehrstuhl für Organisation, Personal- und Informationsmanagement der Universität des Saarlandes. Er hat sich mit der Generation Y – den zwischen 1980 und 1995 Geborenen – beschäftigt, den Sinnsuchenden und Fragenden. Für sie seien flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice wichtige Kriterien bei der Arbeitsplatzwahl. Die 20- bis Mitte 30-Jährigen legen demnach viel Wert auf Freiräume im Job, gleichzeitig haben sie kein Problem damit, wenn Beruf und Freizeit verschmelzen.

Inzwischen steht die Generation Z in den Startlöchern. Junge Menschen, die häufig mit Anfang oder Mitte 20 ins Berufsleben starten. Scholz hat seine Studierenden befragt, und die – so der Wissenschaftler – sind wieder „ganz anders drauf“. Die Vermischung von Beruf und Privatleben lehnen sie überwiegend ab. Sie streben nach geregelten Arbeitszeiten, unbefristeten Verträgen und klar definierten Strukturen.

Zudem sind die zukünftigen Absolventen gut qualifiziert, und es sind im Vergleich zu den „alten Hasen“ der geburtenstarken Jahrgänge nur wenige. Das bedeutet: Die Themen „Fachkräftemangel“ und „Fight for Talents“ werden brisanter.

Was bedeutet das für die Arbeitgeber? Eines ist sicher: Die Welt dreht sich schneller. Deshalb ist es wichtig, Teams zu formen, die mit Engagement und Zufriedenheit ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg beisteuern. Das gelingt, wenn alte Führungsmuster überwunden werden und sich Unternehmen zu authentischen Arbeitgebern formieren. Sie müssen für neue Mitarbeitende genauso attraktiv bleiben wie für die bestehenden Teams.

New Work: Adacor Mitarbeitende gestalten den Wandel aktiv mit

New Work – so sollte „gutes Arbeiten“ aussehen

Zahlreiche Aspekte steigern die Attraktivität von Unternehmen: spannende Herausforderungen, die nicht überfordern, ein gutes Arbeitsklima, eine positive Außenwahrnehmung, Wertschätzung aller untereinander … Um das zu erreichen hat sich Adacor ein Bild davon gemacht, wie „gutes Arbeiten“ aussehen soll, und wo die Reise hingehen muss:

Crossfunktionales Arbeiten

Wissen, das bei einem einzigen oder wenigen Mitarbeitenden liegt, ist für den Teamerfolg wertlos. Silodenken erhöht Kosten und verhindert Fortschritt. Warum ist es trotzdem in vielen Unternehmen verbreitet? Häufig konkurrieren Abteilungen um Ressourcen und Budgets, Abteilungsziele weichen von Unternehmenszielen ab – das sind aus unserer Sicht eindeutig Managementfehler. Solche Tendenzen werden verhindert, wenn es einen kontinuierlichen abteilungsübergreifenden Austausch gibt, neue Ideen in gemeinsamen Workshops entwickelt und alle Mitarbeitenden motiviert werden, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Zu wissen wie die anderen Abteilungen arbeiten, vor welchen Herausforderungen sie stehen, schafft Verständnis füreinander und legt Schnittstellen offen.

Führung mit Vertrauen und Unterstützung

Klassische Führungsmuster haben ausgedient. Starke Hierarchiestrukturen, bei denen es darum geht, die eigene Machtposition als Vorgesetzte oder Vorgesetzter zu stärken, sind überholt. Die Kunst liegt darin, alle Mitarbeitenden zu befähigen, die besten Entscheidungen für sich, das Team und das Unternehmen zu treffen. Dass man, um dieses Ziel zu erreichen, vertrauensvoll zusammenarbeiten und wohlwollend miteinander umgehen muss, scheint fast selbstverständlich. Es geht nicht mehr um „command and control“, sondern darum, auf Augenhöhe zu agieren, Zeit für persönliche Weiterentwicklung zu geben, Mut und Innovationskraft zu fördern und Konflikte fair zu lösen.

Ausrichtung statt Anweisungen

„Wir müssen an unserer Performance arbeiten.“ „Klärt das bitte bilateral.“ „Bis morgen habe ich das auf dem Tisch.“ Führungskräfte, die mit solchen Floskeln kommunizieren, dürfen sich nicht wundern, wenn ihre Mitarbeitenden niemals ihre vollen Potenziale ausschöpfen. Eine klare, individuelle Kommunikation hingegen ist ein gewaltiges Pfund, mit dem sie wuchern können. Erfolg werden diejenigen ernten, die ihren Teams Visionen und Ziele vorgeben und offen für den Input der Mitarbeitenden sind. Zu wissen, welchen Anteil man als Mitarbeitender am Erfolg des Unternehmens hat und wo die Reise in den nächsten Jahren hingehen soll, ist die Basis für einen motivierten Einsatz.

Reflektion und Ausprobieren

Agiles Arbeiten, wie es Adacor umsetzt, beinhaltet die Kontrolle von Zielen und Aufgaben in relativ kurzen Zyklen. Das dient nicht der „Überwachung“. Vielmehr wird dadurch jedem und jeder Eigeninitiative und Kreativität abverlangt. Denn sie oder er muss sich zuerst selbst fragen: Mit welchen Mitteln kann ich dazu beitragen, übergeordnete Ziele zu erreichen? Die regelmäßigen Erfolgskontrollen führen dazu, dass Erfahrungen aus den Teams „nach oben“ weitergegeben werden und sich Strategien und Methoden flexibel anpassen lassen.

Iteratives Umsetzen und Lernen

Ständiges Multitasking – alles machen, aber nichts wirklich schaffen – ist weitaus weniger effektiv als häufig angenommen. Kurze Planungs- und Arbeitszyklen ermöglichen es, sich intensiv einem Projekt zu widmen. Arbeitstheoretiker nennen das „im Flow arbeiten“: Man geht für einen bestimmten Zeitraum völlig in einer anstehenden Aufgabe auf. Dabei hilft es meist die Stakeholder in die Prozesse einzubeziehen, um sinnvolle Lösungen zu finden, die schon in Teilbereichen einen Mehrwert bringen.

Werte leben

Es ist wichtig, als Unternehmen Gesicht zu zeigen. Die eigenen Werte sind der Kern des Miteinanders und sollten sich im alltäglichen Umgang mit Kollegen und Kolleginnen sowie mit den Kunden wiederfinden. Werte zu formulieren und hübsch an den Bürowänden zu platzieren, reicht da nicht. Wofür ein Unternehmen steht, muss authentisch sein und durch alle Hierarchiestufen hinweg gelegt werden und regelmäßig überprüft werden. Das ist ein Thema, dass eng im Management verankert sein sollte und von dort vorgelebt werden muss.

Unser Weg zur Arbeit der Zukunft

Um unserem Bild von „guter Arbeit“ gerecht zu werden, haben wir bei Adacor nach und nach verschiedene Methoden des agilen Arbeitens erprobt und etabliert. Wie wir heute arbeiten und die Erkenntnisse, wie der Wandel erfolgreich vollzogen werden kann, sind über einen längeren Zeitraum entstanden. Sie basieren nicht auf einem „Beschluss“ zu einem bestimmten Zeitpunkt, sondern haben sich über Jahre entwickelt.

Die Einführung von Scrum

Vor acht Jahren hat Adacor begonnen, mit Scrum zu arbeiten. Scrum (auf Deutsch „Gedränge“, ein Spielzug aus dem Rugby) ist ein Projektframework, das einen schnellen, iterativen und produktiven Workflow ermöglicht. Es bot sich an, Scrum zunächst in der Entwicklungsabteilung einzuführen. Drei Jahre lang haben wir Erfahrungen gesammelt – darunter auch schmerzhafte. Am Anfang hat Adacor zum Beispiel auf einen Product Owner verzichtet. Das hat dazu geführt, dass Priorisierungen zwar irgendwie demokratisch entschieden wurden, übergeordnete Unternehmensziele aber aus dem Fokus gerieten. Zudem kamen andere Abteilungen spontan auf die Entwickler zu und meldeten einen Bedarf an. Immer wieder tauchten neue Aufgaben auf, die zuvor nicht geplant waren. Andere To-dos, die in einem Sprint abgearbeitet werden sollten, blieben unberücksichtigt.

Inzwischen setzt unsere Entwicklungsabteilung Scrum erfolgreich um. Es hat aber Konsequenz und Durchhaltevermögen gebraucht, das agile Arbeiten im Alltag zu etablieren. Die Hartnäckigkeit zahlt sich aus: Wir haben die Performance verbessert, können auf viele erfolgreiche Projekte zurückblicken und die Entwickler sind mit ihrer Arbeit zufriedener als noch vor einigen Jahren.

Agile Methoden in allen Abteilungen

Nach der erfolgreichen Einführung von Scrum im Development-Team hat Adacor vor drei Jahren begonnen, agile Methoden in allen Teams zu etablieren. Allerdings macht nicht in jedem Team das komplette Scrum-Framework Sinn. One size does not fit all! Verschiedene Elemente helfen aber Teams besser zu organisieren. Was in welcher Abteilung am meisten Sinn macht, hängt von den Aufgaben und den Charakteren ab, die dort zusammenkommen. Es ist ein individueller Ansatz und ein ständiger Prozess, der sich weiterentwickeln soll und regelmäßig überprüft werden muss.

Agile Teams brauchen Führung! Auch wenn agiles Arbeiten die Selbstverantwortung der Teams und der Einzelnen stärkt, bedeutet das nicht, dass sie alleine gelassen werden können. Es macht Sinn, die Verantwortung für ein Projekt auf mehreren Schultern zu verteilen, und zwar bei …

  • Teamleitenden – mit disziplinarischer Verantwortung
  • Product Ownern – mit fachlicher Verantwortung
  • Scrum Mastern – mit organisatorischer Verantwortung
Das Marketing Team bei der Sprintplanung

Die Einführung von Objektives and Key Results

Ein wichtiger Schritt zur Verbesserung des agilen Arbeitens für Adacor war die Einführung von Objectives und Key Results (OKR) vor circa zwei Jahren.
OKRs sind Leitfaden und Motivationsmittel zugleich und bilden ein agiles Framework zur Mitarbeiterführung. Sie sind abstrakter und übergeordneter als zum Beispiel Scrum. „Objectives“ geben ein Ziel ähnlich einer Vision vor. Sie sprechen die Mitarbeitenden auf der emotionalen Ebene an. Sie sichern das Einverständnis, dass es für alle im Unternehmen sinnvoll ist, dieses Ziel zu erreichen. Jedem Ziel (Objective) werden messbare Schlüsselergebnisse – die „Key Results“ – zugeordnet. Erfolge werden in sinnvollen Abständen gemessen und neue Os sowie KRs definiert – ganz im Sinn des agilen Arbeitens. OKRs sind für alle Teams und über alle Hierarchieebenen transparent.

Bedürfnisse erkennen

Aktuelle Lebenssituationen erfordern individuelle Lösungen. Arbeit und Privatleben sind oft nicht so einfach zu trennen. Als Unternehmen familiensensibel zu sein, ist ein wichtiger Bestandteil von New Work. Angebote, die auf die Bedürfnisse von jungen Müttern und Vätern abgestimmt sind oder auf Mitarbeitende, die ein Familienmitglied pflegen, helfen dabei, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen.

Gesundheitsmanagement

Unsere Mitarbeitenden arbeiten in einem IT-Unternehmen, das durch die rasante Entwicklung der Digitalisierung einem hohen Druck ausgesetzt ist. Damit Mitarbeitende diesem Druck gewachsen sind, sollten – in unseren Augen – Unternehmen fürsorglich mit den ihnen anvertrauten Menschen umgehen.

Adacor hat deshalb früh ein betriebliches Gesundheitsmanagement eingeführt. Das beinhaltet:

  • Fitnessraum mit Personal-Trainer
  • Kochworkshops
  • Massagen und Coachings

und bei Bedarf

  • Gesundheitsberatung
  • Erstellung von Ernährungsplänen
  • Bezuschussung besonderer Behandlungskosten
  • oder Reha-Management

Familienfreundlichkeit

Uns ist wichtig, auf die Bedürfnisse und aktuellen Lebenssituationen unserer Kollegen und Kolleginnen einzugehen. Wir bieten nicht nur flexible Arbeitszeitmodelle an, damit es gelingt, Bürozeiten mit Kita- oder Hortzeiten in Einklang zu bringen. Zwei Mitarbeitende haben sich zum Elternguide ausbilden lassen und eine Mitarbeitende zum Pflegeguide. Zusätzlich unterstützt Adacor Familien mit kleinen Kindern, wenn es um Zuschüsse zu Kindergartenkosten geht. Außerdem haben wir ein Feelgood-Management etabliert. Darunter verstehen wir die regelmäßige Organisation von Mitarbeitenden-Events und -Festen, die Unterstützung bei Umzügen oder ein strukturiertes Onboarding-Programm für neue Mitarbeitende.

Räume schaffen

Der Tag hat 24 Stunden, acht davon verbringen die meisten von uns im Büro. Dass sich die berufliche Tätigkeit auf den gesamten Alltag, auf die Gesundheit und das Privatleben auswirkt, ist bekannt. Doch wie sieht der ideale Arbeitsplatz aus? Das Fraunhofer Institut hat in Kooperation mit der designfunktion Gruppe 1.000 Fachleute zu den wichtigsten Faktoren für zukünftige Bürogestaltungen befragt.

Ein Ergebnis: Das Multispace-Konzept ist im Kommen. Damit liegt Adacor mit der Neugestaltung der Büroräume im Trend. Wir haben verschiedene Räume für kreatives Arbeiten und unsere unterschiedlichen Meeting-Formate eingerichtet. Alle Teams haben Workspaces in ihren Teambüros, auf den Fluren bieten Microkitchens mit Sofaecken Raum für den kurzen, spontanen Austausch. Für Telefonkonferenzen und vertrauliche Gespräche stehen Telefonzellen zur Verfügung. Um sich zurückzuziehen, hat Adacor einen Ruheraum eingerichtet.

Die großen Sozialflächen können die Mitarbeitenden in den Pausen oder nach Feierabend nutzen – für Spieleabende, gemeinsames Mittagessen oder Kochen, Abendveranstaltungen oder private Feiern.

Fazit: Arbeitsmethoden und Rahmenbedingungen proaktiv gestalten

Mit der Einführung agiler Arbeitsmethoden wie Scrum und OKR ist es gelungen, die Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden nachhaltig zu verbessern. Übergeordnete Unternehmensziele erreichen wir gemeinsam. Intensive Kommunikationsmaßnahmen haben unterstützt, den nicht immer einfachen Weg dorthin zu erreichen. „Gute Arbeit“ hat nicht nur mit Arbeitsmethoden, sondern auch mit Rahmenbedingungen zu tun. Investitionen in Gesundheitsmanagement, soziale Angebote für Mitarbeitende und in die Büroräume zahlen sich auf jeden Fall aus.

Wenn Sie einen Blick hinter die Kulissen von Adacor werfen möchten, dann freuen wir uns auf den persönlichen Austausch mit Ihnen zum Thema „New Work“ mit all seinen Herausforderungen. Nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf unter kiki.radicke@adacor.com.

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